Wissenswertes zum Fachwerkbau

Da die Fachwerkbauweise tief in der Geschichte Esslingens verankert ist fiel beim Burschenvortrag unseres BB Dübel die Wahl auf dieses Thema. Doch was ist eigentlich diese oft gehörte und noch öfter gesehene Fachwerkbauweise? Diese Bauweise beschreibt den historischen Holz-Skelettbau. Skelettbau bedeutet, dass das Tragwerk größtenteils aus stabförmigen Elementen besteht, die die vertikalen Lasten abtragen, während die Aussteifung durch diagonale Elemente (Streben, Seile etc.) oder aussteifende Kerne (typisch z.B. Treppenhäuser aus Stahlbeton in Bürobauten mit Glasfassade) erfolgt. Im Fall der Fachwerkbauweise bestehen die tragenden Bauteile aus witterungsbeständigem Holz (früher oft Sieleiche, Traubeneiche und Tanne).

Das typische Erscheinungsbild eines Fachwerkhauses entsteht durch die Anordnung der tragenden Hölzer, die im Grunde immer demselben Prinzip folgt und sich Stockwerk für Stockwerk wiederholt: Auf dem gemauerten Sockel liegt die waagerechte Mauerwerksschwelle, die die Lasten aus den Pfosten und Streben verteilt. Die senkrechten Pfosten dienen der vertikalen Lastabtragung, während die Streben horizontale Lasten (z.B. aus Wind) weiterleiten und das Gebäude somit aussteifen. Zwischen Pfosten und Streben sind horizontale Riegel angebracht, die unter anderem als Türstürze und Fensterbrüstungen dienen. Die Wand oben abschließend sitzt das Rähm, ein Holz das analog zur Schwelle zur Lastverteilung verwendet wird. Zwischen den diesem Schema folgenden Wänden (nicht ebenerdige Wände haben statt der Mauerwerksschwelle eine Stockwerksschwelle) befindet sich die Balkenlage, die die tragende Konstruktion der Decke darstellt. Natürlich gab es zu der Zeit, als die Fachwerkbauweise hauptsächlich angewendet wurde noch keine richtigen Schrauben und „ingenieurmäßige Verbindungen“, wie man sie heute im Holzbau verwendet. Alle weiteren Infos zu diesem Thema werdet ihr im nächsten Staufenkurier nachlesen können.

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