Hochschulrektor zieht Kandidatur zurück

Christian Maercker stellt sich nicht mehr zur Wahl – Ehemaliger Prorektor wirft Hut in den Ring

An der Hochschule steht eine Führungswechsel bevor: Christian Maercker wird nicht mehr antreten. Dafür wird sich der ehemalige Prorektor Peter Väterlein bewerben.
Alle sechs Jahre wird an der Hochschule Esslingen ein neuer Rektor gewählt. Das schreibt das Landeshochschulgesetz so vor. Wenn am kommenden Dienstag der Hochschulrat und der Senat zusammenkommen, um einen neuen Chef oder eine neue Chefin zu küren, steht der Name von Christian Maercker aber nicht auf dem Wahlzettel. Nachdem er Signale aus der Findungskommission erhalten habe, hat der amtierende Rektor seine Kandidatur zurückgezogen. Nach der Wahl am kommenden Dienstag bleibt Christian Maercker bis zum 31. August im Amt. Danach wird er aller Voraussicht nach an die Hochschule Mannheim zurückkehren.
Zur Wahl in Esslingen „stehen jetzt vier Kandidatinnen und Kandidaten, die alle Erfahrung in Leitungspositionen im Hochschulbereich mitbringen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Hochschule. Namen werden nicht genannt. „Das dürfen wir aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht“, sagt Christiane Rathmann, Pressesprecherin der Hochschule. Wie viele Frauen und Männer sich für den Rektorenposten bewerben, auch davor steht der Datenschutz: „Dazu dürfen wir ebenfalls keine Auskunft geben.“ Sicher ist, dass sich mindestens ein Mann zur Wahl stellen wird. Er ist in Esslingen kein Unbekannter. Mit Peter Väterlein bewirbt sich ein ehemaliger Prorektor der Hochschule für die Nachfolge von Christian Maercker.

So wird an der Hochschule gewählt

Findungskommission: Gemäß den Vorgaben durch das Landeshochschulgesetz hat eine Findungskommission unter Leitung von Bosch-Managerin Heidi Stock, die Vorsitzende des Hochschulrats ist, die Rektorenstelle öffentlich ausgeschrieben, die Bewerbungen gesichtet und Vorstellungsgespräche geführt. Der Findungskommission gehören jeweils drei Mitglieder des Hochschulrats und des Senats an. Zudem sind ein Vertreter des Wissenschaftsministeriums, die Gleichstellungsbeauftragte und kraft Amtes der Schwerbehindertenbeauftragte in der Findungskommission vertreten.

Der Hochschulrat setzt sich aus sechs externen Mitgliedern und fünf internen Vertretern der Hochschule zusammen. Die externen Mitglieder stammen sowohl aus Industrieunternehmen als auch aus der Verwaltung und Verbänden. Zu den internen Mitgliedern des Hochschulrats gehören unter anderem Professorinnen und Professoren aus dem technischen und dem sozialwissenschaftlichen Bereich. Im Senat sind der Rektor, die Prorektoren, die Kanzlerin, Dekane der Fakultäten sowie gewählte Professoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung, wissenschaftliche Mitarbeiter und Studierende vertreten.

Der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Christian Maercker wird in einer gemeinsamen Sitzung des Hochschulrats und des Senats gewählt. Der Hochschulrat hat elf, der Senat 32 Stimmen. Bekommt im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten die Mehrheit, sind zwei weitere Wahlgänge möglich. „Im zweiten Wahlgang reicht die Mehrheit der Stimmen der Anwesenden“, erklärt Christiane Rathmann, Pressesprecherin der Hochschule Esslingen. Ist ein dritter Wahlgang nötig, „reicht die Mehrheit der abgegebenen Stimmen“. Ist auch dann noch nichts entschieden, gibt es zwei Optionen: Die Stelle wird entweder neu ausgeschrieben „oder ein Wahlpersonengremium aus sechs externen Mitgliedern des Hochschulrats und sechs Mitgliedern des Senats wählt die neue Leitung der Hochschule.“ Dies sei in Esslingen aber noch nie vorgekommen.

Die News-Meldung ist auszugsweise  einem Artikel aus der Esslinger-Zeitung vom 14.1.2019 entnommen, der dort von der EZ-Redakteurin Dagmanr  Weinberg kommentiert wurde.

 

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